Spätestens nach DIESEM Eintrag müsstet ihr wissen, wie ich zu Printmagazinen, aber auch zu Onlinemagazinen stehe. Aber auch spätestens dann müsstet ihr verstanden haben, wer sich hinter OFF COLOR verbirgt.
Die beiden talentierten, jungen Damen aus Mannheim haben nun endlich die zweite Ausgabe ihres Onlinemagazins unter dem Titel „LA BONITA“ veröffentlicht, die sich genau wie die erste Ausgabe mit urbanen Ausdrucksmitteln beschäftigt.
Diesmal hatte ich sogar die Ehre, etwas zu dieser wirklich tollen Ausgabe beizutragen. Das komplette Interview und mehr Sehenswertes findet ihr HIER:
UPDATE:
Hier nochmal das Interview auf deutsch:
Erzähl uns wer du bist und was du machst
Hier ein paar Eckdaten: Halil, 24, Student und Blogger! Als beschäftigter Designstudent schreibe ich mehrmals die Woche auf meinem (Kunst- und Mode-) Design-Blog, den ich nun mehrere Jahre führe. Nebenbei entwerfe ich Shirtdesigns.
Wann hast du deine kreative Ader entdeckt?
Kreativ war ich um ehrlich zu sein, schon immer. Hat man im Kindergarten sowieso nicht immer nur gemalt oder gebastelt? Ich erinnere mich nur daran und das hat mir jedenfalls immer sehr viel Spaß gemacht. Sehr inspiriert war ich auch damals sehr von japanischen Animes und Mangas. Die waren auch der Grund dafür, dass ich jetzt nur noch kreativ arbeiten möchte. Danke dafür an Akira Toriyama und Naoko Takeuchi ☺.
Was ist Kreativität für dich?
Kreativität ist für mich etwas, was jeder haben kann und oft fälschlicherweise nur mit Kunst und Design in Verbindung gebracht wird. Ich finde, dass es nicht nur ausreicht gute Fotos zu schießen, Illustrationen zu gestalten oder gute Texte zu verfassen, um als kreativ zu gelten. Manchmal ist es sogar eine Sache des Intellekts, um Zusammenhänge kreativ zu erarbeiten. Mit gewissem Vorwissen über die Materie kann das Arbeiten vereinfacht werden. Wenn ich beispielsweise Etwas zum Thema „schwarz“ kreieren möchte, kann mir mein Wissen über und um die Farbe sehr nützen und die verschiedenen Assoziationen (die ich zum Thema „schwarz“ habe) können mich inspirieren kreativ zu sein. Und wenn du viel weißt, dann brauchst du noch nicht einmal in der Kunst-/Design-Szene tätig sein, um deine Ideen zu verwirklichen. Think creativ!
Wer oder was inspiriert dich?
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das sich bei mir ständig ändert. Früher hätte ich wahrscheinlich gesagt, Tumblr-Blogs oder Magazine, doch zur Zeit werde ich nur noch von aktueller Musik und ihren Videos inspiriert. Mein Favorit zur Zeit: Woodkid – I Love You.
Du scheinst dich ja in ziemlich vielen kreativen Bereichen „auszutoben“ – was macht dir da am meisten Spaß?
Das ist immer noch eines meiner größten Probleme. Ich will mich nicht entscheiden, ich will alles! Momentan fotografiere ich sehr gerne und entwerfe digitale Bilder mit Photoshop. Teilweise drucke ich sie dann auch auf T-Shirts. Für eine einzige Richtung kann ich mich leider (auch im Studium) noch nicht entscheiden.
An was arbeitest du gerade? Kann man da schon was verraten?
Eine „richtige“ T-Shirt-Kollektion, mit eigenem Labeletikett und einem (Online-) Shop, ist eines meiner längsten Träume. Ich arbeite daran!
Gibt es irgendwelche Leute (muss nicht Künstler sein) mit denen du gerne zusammenarbeiten möchtest?
Seitdem ich die Kooperation zwischen Rihanna und dem Katelovesme-Autor gesehen habe, hoffe ich auch darauf, irgendwann für einen Musikstar, ein Shirt für sein Musikvideo zu entwerfen.
Wie lange gibt es deinen Blog schon? Wie hat das damals angefangen?
Den Blog „I Am Hia“ habe ich 2009 gegründet. Damals war ich um ehrlich zu sein viel produktiver, weil ich noch Schüler war (heute ist es neben der ganzen Arbeit nebenbei um einiges schwerer, täglich Zeit dafür zu finden.). Die Sachen, die ich Woche für Woche gemalt, gezeichnet, entworfen und gedruckt hatte wollte ich schließlich irgendwo mit Gleichgesinnten teilen. Dann bin ich mit Blogger.com in Berührung gekommen. Der Fashion-Part kam als neues Thema viel später dazu.
Wie stehst du heute zu Blogs? würdest du nochmal einen starten oder würdest du deine Kunst auf anderen wegen präsentieren?
Das ist eine Frage, mit der ich mich schon seit längerem befasse. Heutzutage wird alles mit Facebook verbunden, das macht es für den Nutzer praktischer nur auf einer Plattform zu bleiben, deshalb denke ich, dass die Besucher nicht zu Blogger.com wechseln. Blogautoren sammeln heute auch lieber Facebook-Likes als Google-Anhänger. Viele vergessen aber, dass auf den Blogs ein breiteres Spektrum an Informationen veröffentlicht werden als bei Facebook. Ich finde die Blogs weiterhin sehr praktisch, um schnell auf einer Seite Bilder und Texte zu posten. Man muss um die Seite zu formatieren, auch kein Html-Meister sein. Deshalb denke ich, dass ich auch heute dort Arbeiten präsentieren würde, da meine Intention auch nicht die Gleiche ist, weswegen heute viele Blogger mit dem „öffentlichen Schreiben“ beginnen.
Was gehört zu deinen weiteren Leidenschaften?
Du meinst jetzt wahrscheinlich eine Leidenschaft, die überhaupt nichts mit Kunst zu tun hat, oder? Lass mich überlegen…Das Kochen. Wenn ich wirklich große(!) Lust habe und Menschen glücklich machen möchte, koche ich. Dabei kenne ich kein Rezept. Das Menü entsteht spontan und die Zutaten kommen nach Gefühl in den Topf. Ich denke und hoffe insgeheim, die Bekochten finden die Gerichte genauso gut wie ich (haha).
Unsere Ausgabe heißt ja ‚la bonita‘ – definiere mir Schönheit. was ist für dich schön?
Wahrscheinlich bin ich einer von wenigen, für den Schönheit etwas anderes ist, als die klassische Schönheit auf den Covern der Hochglanzmagazine, die von gesellschaftlichen Konventionen geprägt ist. Schön ist für mich ein Attribut, was den Menschen interessant macht. Abstehende Ohren, Sommersprossen oder auch ein fülliger Körper können Menschen reizvoll, interessant und extrem schön machen.
Wo siehst du dich in den nächsten Jahren?
Den gelernten Stoff in der bezahlten Praxis anzuwenden. Natürlich will ich dabei hoch hinaus. Ein Job im Ausland, kann ich mir daher auch sehr gut vorstellen. 13. Wenn du einen Wunsch frei hättest, was wäre das? Ein großer Wunsch ist wohl das Singen zu beherrschen und eigene Musik zu machen.
Vielen Dank für das Interview, Halil