Ich würde mich nicht als jemand bezeichnen, dem das Älterwerden in Angstzustände versetzt. Komplexe diesbezüglich sind daher nie ein Thema gewesen. Daher war ich vor Kurzem selber erstaunt darüber, warum mich diese Gedanken nun doch so kurz vor meinem Geburtstag plagten.
Als vorgestern „Kame hame haaaa“ beim Zappen im TV aus den Lautsprechern ertönte und ich Son Goku auf dem Bildschirm erkannte, wurde ich sogar nostalgisch.
Katapultiert in meine Kindheit, erinnerte ich mich an damalige Gedanken. Monologe, in denen ich darüber grübelte wie es wohl wäre, wenn ich am nächsten Tag volljährig bin. Ich könnte alles tun. Keine Vorschriften. Ich hatte Ziele, die keiner meiner Freunde verfolgte, große Träume. Unbekümmert lebte man in die Tage hinein und konnte sein Leben dem eigenen Hobby widmen, sofern man sich für etwas interessierte. Diese Unkompliziertheit und Primitivität machte mich glücklich.
Gestern bin ich ein Vierteljahrhundert alt geworden (lasst es euch auf der Zunge zergehen) und fasse es kaum noch, wie diese Zeit wie ein kurzer Augenblick an mir vorbeizischte, wie die kurze Fahrt auf einer Achterbahn.
Ich bin zwar mittendrin und versuche weiterhin, meinen damaligen Traum zur verwirklichen, welcher in greifbarer Nähe vor mir steht, doch das Träumen hat wirklich seinen Glanz aus der Kindheit verloren. Träume aus der Zeit waren so vielseitig, so abstrus und realitätsfern, aber mit einer unglaublichen Kreativität verbunden, die ich mir heute zurückwünsche, um komplexe Arbeiten zu bewältigen.
Wenn Kinderaugen plötzlich auf die Realität treffen, ist der Mensch schnell erwachsen. Obwohl man sich vielleicht oft diese Tage zurückwünscht, sollte man die Gegenwart dennoch schätzen.
#ichschreibesoalswäreich50 #thuglife